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Rezensionen von Gilasbuecherstube :

Tiefsinnig, gut durchdacht und überraschend starkes Debüt

Zwischen den Zeilen passiert das Leben von Sarah Weber

Kennst Du noch die Zeit, als wir in der Schule kleine Zettel geschrieben haben, mit Willst Du mit mir gehen? Ja, Nein, Vielleicht…
So ähnlich lernen auch Emma und Jonathan sich während der Sommerferien, auf der ostfriesischen Nordseeinsel Borkum kennen. Der kleine, schüchterne Jonathan traut sich, Emma zu schreiben:
Ich mag dich.

Gehst du mit mir ein Eis essen?

Damit beginnt die Geschichte einer tiefen Freundschaft. Auch als sie durch Studium und Job getrennte Wege gehen, bleibt der Kontakt bestehen. Während Jonathan sich für Meeresbiologie begeistert und nach Borkum zurückkehrt, arbeitet Emma in einem Zeitungsverlag als Journalistin. Eigentlich war das immer ihr Traum, doch wirklich glücklich ist sie nicht.
Irgendwann beginnen die Beiden, sich wieder Briefe zu schreiben.
Doch dann schlägt das Schicksal mit aller Kraft zu und Jonathan erkrankt an Krebs. Emma lässt alles stehen und liegen, um an seiner Seite zu sein und ihn zu unterstützen.

Wow, irgendwie weiß ich im Moment gar nicht, wie ich die richtigen Worte finden soll, die dieses Buch beschreiben und der Geschichte gerecht werden.
Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, auf jeden Fall nicht so eine emotionale Geschichte und so einer Achterbahnfahrt der Gefühle.

Sarah Weber zeigt mit ihrem Debüt ihr großes, schriftstellerisches Talent. Sie schreibt emotional, ohne dabei kitschig zu werden und hat es geschafft, mich mit ihrem Schreibstil und ihrer Ausdrucksweise unheimlich zu beeindrucken.
Einerseits vermittelt sie eine unglaubliche Leichtigkeit und Lebensfreude, aber dann hat sie mir auch immer wieder beim Lesen das Herz schwer gemacht.

Die Autorin verknüpft zu Beginn mit den eingestreuten Briefen sehr anschaulich Vergangenheit und Gegenwart und die Lebensumstände von Jonathan und Emma werden gut nachvollziehbar geschildert.
Immer wieder gab es im Laufe der Geschichte Momente, in denen ich die Beiden am liebste geschüttelt hätte, weil sie sich selbst ihre Gefühle nicht eingestehen konnten und so Chancen nicht wahrgenommen haben. Der Titel »Zwischen den Zeilen passiert das Leben« beschreibt diese Momente perfekt.
Ich bekam tiefe Einblicke in das Seelenleben von Emma und Jonathan und ihre Verzweiflung und Trauer waren zu jeder Zeit spürbar.

Eine wundervolle, tiefgründige Geschichte über Freundschaft, Liebe, Selbstfindung, aber auch über verpasste Chancen, Verlust, Abschiednehmen und den Tod.
Tiefsinnig, gut durchdacht und überraschend stark.
„Zwischen den Zeilen passiert das Leben“ ist für mich nicht nur ein Jahreshighlight, sondern ein absoluter Geheimtipp der noch lange in mir nachklingen wird.

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Eine sehr emotionale Geschichte

Zurück ins Leben von Nadine Neu

Ted Myers lebt im kleinen Örtchen Shepherd’s Creek. In der Nähe befindet sich der Rocky Mountain Nationalpark, in dem er als Ranger arbeitet. Ted liebt seinen Job, seine Familie, seine Freunde und vor allem seine Frau Susan, doch ab und zu braucht er eine Auszeit. Dann zieht es ihn allein in die Berge.

Dort bekommt er den Kopf frei und schöpft er Kraft für seinen Job.
Als er nach einer Tour nicht zur versprochenen Zeit zurück ist, macht Susan sich, hochschwanger auf den Weg zum Woozle Lake, um ihn zu suchen. Doch durch einen tragischen Unfall stürzt sie ab und stirbt. Ted, der seine große Liebe verloren hat, gibt sich selbst auf und verkriecht sich allein in den Bergen. Doch dann taucht ein Fremder auf und zeigt ihm, dass Weglaufen und Aufgeben keine Option ist.

Normalerweise gehörten Bücher aus diesem Genre nicht zu meiner bevorzugten Lektüre, doch der Klappentext hat mich neugierig gemacht und so habe ich den Blick über den Tellerrand gewagt und mich auf die Geschichte eingelassen.

Nach dem tragischen Tod seiner Frau Susan verzweifelt Ted am Leben und verliert jeglichen Halt.
Auch wenn ihm alle die Zeit geben wollen, die er braucht, sind Entscheidungen zu treffen. Doch Ted ist dazu nicht in der Lage. Nicht einmal seine Familie und sein bester Freund Aaron kommen an ihn heran und er verkriecht sich allein in den Bergen.

Der Schreibstil von Nadine Neu ist sehr angenehm. Sie punktet mit einer lebendigen, anschaulichen und sehr gefühlvollen Schreibweise. Damit hat sie geschafft, dass ich Teds Schmerz, seine Ängste und seine Schuldgefühle zu jeder Zeit wahrgenommen und mit ihm gelitten habe.
Die Charaktere sind nicht übertrieben dargestellt, sondern glaubwürdig und sehr realistisch gestaltet. Besonders berührt hat mich auch die Geschichte von Cheyenne.
Aber auch die Schauplätze sind so wunderbar beschrieben, dass ich die Landschaft bildhaft vor Augen hatte.

Fazit
Die Geschichte ist mit einer Tiefe gefüllt, die mir beim Lesen immer wieder das Herz schwer gemacht hat.
Nadine Neu spart nicht an großen Gefühlen und die Kombination aus Liebe und Tod, sowie Trauer und Hoffnung machen die Geschichte extrem emotional.
Dafür gibt es verdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung

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Ein fantastisches Finale

Sternenhell (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 2) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe - Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage! von Saskia Louis

Nachdem mich bereits der erste Teil der Dilogie begeistert hat, habe ich mich sehr auf den zweiten und finalen Teil gefreut.

Billie muss einiges verarbeiten, seit sie mit ihrem Vater nach Amber Lake gezogen ist. Gehört sie wirklich zu den Sternenhütern, die sich vor der Königin der Nacht auf der Erde verstecken? Aber warum sind ihre Kräfte anders und vor allem, warum kann sie Ash, zu dem sie sich immer mehr hingezogen fühlt, nicht berühren ohne ihm zu Schaden? Ist sie schuld daran, dass das Schutzschild Risse bekommen hat und immer öfter Kinder der Sternenhüter verschwinden?
Nach einem erneuten Angriff der Dunkelritter kommt Billie ein furchtbarer Verdacht.

..

Das Cover gefällt mir wieder sehr gut. Besonders der Sternenhimmel mit den vielen Sternenbildern unter dem Schutzumschlag fand ich wunderschön. Die Character Card (in der 1. Auflage) ist das kleine -iTüpfelchen.

Saskia Louis hat einen leichten, moderne und magischen Schreibstil und wie schon im ersten Teil, gelingt es ihr, die Emotionen für mich zu jeder Zeit greifbar zu machen.
Während des ganzen Plots hatte ich die Schauplätze bildhaft vor Augen und konnte mich so wunderbar in die Geschichte fallen lassen.

Billie und Ash entwickeln immer mehr Gefühle füreinander, doch ihre „Beziehung“ hat keine Zukunft, denn sobald sie sich berühren, bringen sie nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch alles, was sich in ihrem Umfeld befindet.

Billie entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einer mutigen jungen Frau, die selbstlos handelt, um ihre Freunde zu schützen. Aber sie macht auch Fehler und ist keine Superheldin. Geliebt habe ich auch ihren teilweise etwas spöttischer und sarkastischer Humor.
Ash...Nun, was soll ich sagen?!
Fand ich ihn im ersten Teil noch etwas arrogant, bin ich jetzt nur noch verliebt. :-)

Gut gefallen hat mir auch, dass die Beziehung zwischen Billie und ihrem Vater nicht außer Acht gelassen wurde und sich wunderbar einfügt in die Handlung.
Ich fand es spannend zu verfolgen, wie die Geschichte sich weiterentwickelte, die Grenzen zwischen gut und böse verschwammen, offene Fragen aus Band 1 beantwortet wurden und die Lücken sich nach und nach alle schlossen.
Überraschende Wendungen und emotionale Szenen sorgten dafür, dass es zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde.

Fazit:
Das Finale ist der krönende Abschluss der fesselnden und magischen Fantasy-Dilogie und bekommt verdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Bin leider nicht mit der Geschichte warm geworden

A Midsummer's Nightmare von Noah Stoffers

Als Ari zum Trimester auf die schottische Insel Saint Hilma an das Elite College zurückkehrt, ahnt dey nicht, was für ein Sommer den Studenten bevorsteht.
Sie müssen sich nicht nur auf ihre Prüfungen vorbereiten, sondern proben außerdem für ein Shakespeare-Stück, das aufgeführt werden soll.

Doch dann geschehen plötzlich merkwürdige Dinge. Studenten verschwinden spurlos und Ari und drei andere Mitglieder der Theatergruppe entdecken, dass sie übernatürliche Fähigkeiten haben.
Als würde das nicht reichen, wird Ari noch vom rachesüchtigen Geist eines Mädchens verfolgt.

Ich liebe Urban Fantasy und wenn die Story dann auch noch in einem Elite College in Schottland spielt, dann reicht es aus, um mich voller Begeisterung zum Buch greifen zu lassen.

Das Cover ist mit den Goldelementen ein richtiger Eyecatcher und passt hervorragend zur Story. Doch leider hat die Folie sich beim Lesen schnell gelöst und so sah es am Ende nicht mehr so schön aus.. :-(

Auch wenn der Schreibstil eigentlich sehr angenehm ist und die mystische und etwas düstere Atmosphäre des Settings gut vermittelt wurde, habe ich mich ziemlich schwer damit getan, in die Geschichte hineinfinden und das Buch mehrfach zur Seite gelegt.

Als Ari für das nächste Trimester ans College zurückgekehrt ist, passieren merkwürdige Dinge. Dey sieht nicht nur plötzlich Geister und kann mit ihren kommunizieren, sondern es verschwinden Mitstudenten spurlos. Jamie taucht Tage später wieder auf, allerdings weiß er nicht, was in der Zwischenzeit mit ihm geschehen ist. Mit der Zeit stellt Ari fest, dass auch Ren, Jamie und Rayna übernatürliche Fähigkeiten haben, die sie sich nicht erklären können.
Gemeinsam versuchen sie die Geheimnisse rund um die Todes- und Vermisstenfälle zu lösen.

Wir verfolgen die Geschichte aus der Perspektive von Ari.
Deren Gedanken und Gefühle sind sehr authentisch geschildert, auch wenn ich ein wenig Probleme hatte, sie nachzuvollziehen.
Ari ist nicht binär und trans maskulin und kämpft mit den Folgen eines Coming-outs.
Als Protagonist war dey mir gleich sympathisch. Die Sorgen, Probleme und Selbstzweifel, die Ari hat, sind immer wieder Thema während des Plots. Ich konnte jedoch einiges nicht so richtig nachvollziehen. Warum fühlte sich Ari sich (als nicht binär) im Flur der Jungen zum Beispiel wohler, als bei den Mädchen?
Innerhalb der Studentengruppe ist Ari keineswegs ein Außenseiter, sondern wird von den Studenten akzeptiert. Besonders mit Ren freundet dey sich an und zwischen den Beiden entwickelt sich nach und nach eine Slow Burn Romance, die mir richtig gut gefallen hat.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich gestaltet, gut ausgearbeitet und ergänzen sich perfekt. Mich hat jedoch einerseits etwas gestört, dass ich nicht so richtig verstanden habe, warum sie die Fähigkeiten haben und andererseits, dass sie ihre magischen Kräfte sehr schnell akzeptiert und nicht hinterfragt haben.

Auch zog die Handlung sich, nach meinem Empfinden, ziemlich. Es fehlte mir an vielen Stellen an Spannung und der Fantasyteil war mir nicht ausgeprägt genug. Außerdem habe ich mich gefragt, ob ich den Zusammenhang zwischen der Geschichte und Shakespeare nicht verstanden, oder überlesen habe.

Fazit
Starke queere Charaktere treffen innerhalb eines tollen schottischen Settings auf Dark Academia Vibes, Mystery und Magie.
„A Midsummer's Nightmare: Dark Academia“ bietet Fans von Dark Academie eine schöne Mischung aus den unterschiedlichsten Themen.
Auch wenn die Story viele positive Bewertungen hat, bin ich mit ihr nicht so richtig warm geworden. Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

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Toller Einstieg in die Geschichte

Geborene des Lichts von E.F. v. Hainwald


Ein magisches Artefakt schützt die Wüstenstadt Madina mit einem Schutzschirm vor den Bestien und den Lichtstürmen. Zeemira ist eine Lichtgeborene und ihre Aufgabe als Heilerin ist es, die Hohepriesterinnen zu unterstützen und die verwundeten Soldaten, die im Kampf gegen die Bestien verletzt werden, zu heilen.

Doch Zeemira lässt sich leicht ablenken und hat immer öfter Probleme, sich zu konzentrieren. Sie wird deshalb von den anderen Priesterinnen gemobbt. Viel schlimmer ist jedoch, dass sie, das Leben, der ihr anvertrauten Soldaten riskiert.
Als in einer Schlacht viele Soldaten ihretwegen sterben, muss Zeemira sich vor dem Konsil verantworten, Ihr droht die Verbannung. Sie hat nur eine Chance um ihren Nutzen für die Stadt unter Beweis zu stellen. Deshalb tritt sie ihren Dienst im Lazarett einer Kriegerkaste an und heilt die Soldaten, die krank sind oder bei ihren Übungskämpfen verletzt wurden.
Schnell freundet Zeemira sich mit einigen der Krieger an und fühlt sich so wohl, wie schon lange nicht mehr. Vor allem zu Jaleel, der immer ein sorgloses Lächeln im Gesicht hat, fühlt sie sich schnell hingezogen und die Beiden kommen sich näher. Doch der Krieger hat eine düstere Vergangenheit, die er vor ihr verbirgt.

Der Klappentext hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht und so landete das Buch im letzten Jahr, beim Besuch der Buchmesse, in meiner Tasche.
Es handelt sich um eine überarbeitete Neuauflage und das Cover hat mich sofort begeistert. Es passt perfekt zur Story.
Zu Beginn erwartet uns eine Karte von Madina, auf der alle wichtigen Schauplätze eingezeichnet und markiert sind. Sie verhalf mir dazu, mir einen guten Überblick über die Stadt zu verschaffen.
Am Ende des Buches gibt es noch ein Glossar, in dem wir die Übersetzungen der doch recht ungewöhnlichen Namen und Begriffe finden.

Ich muss gestehen, dass ich etwas gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzufinden.
Es vergeht viel Zeit damit, die Protagonisten und die Welt kennenzulernen und lange Zeit passiert recht wenig Aufregendes. Doch ich bin etwas zwiegespalten. Einerseits finde ich es grundsätzlich gut, wenn ich die Figuren und das Worldbuilding richtig kennenlerne, andererseits mag ich es aber auch, wenn die Geschichte zügig vorangeht.
Man sieht daran mal wieder, dass es für die Autoren schwierig ist, die LeserInnen zufriedenzustellen. :-)

Doch kommen wir zu den Protagonisten.
Wir verfolgen die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Zeemira und Jal.
Ich mag den Wechsel der Sichtweisen, denn so kann ich mich am besten in die Figuren hineinversetzten.
Eigentlich mag ich keine komplizierten Namen, bei denen ich jedes Mal wieder überlegen muss, wie ich es ausspreche. Ich fand sie deshalb etwas gewöhnungsbedürftig.
Zeemira ist eine Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist und sagt, was sie denkt. Doch sie setzt sich auch gerne mal in die Nesseln, ist ab und zu unkonzentriert, undiszipliniert und etwas planlos. Manchmal war sie etwas nervig, aber trotzdem, oder gerade deswegen, mochte ich sie sehr. ;-)
Jaleel hingegen, konnte mich nicht begeistern. Er ist ein Schürzenjäger und sehr von sich überzeugt. Die Äußerungen, die er teilweise (über Zeemira) macht, brachten ihm keine Pluspunkte.
Wahrscheinlich konnte ich mich deshalb auch nicht so richtig mit der Liebesgeschichte anfreunden.
Allerdings ist Jal, aufgrund seiner düsteren Vergangenheit nur schwer zu durchschauen und ich hoffe, dass ich im zweiten Teil der Reihe einen etwas besseren Draht zu ihm finde.

Richtig gut gefallen hat mir die Beschreibung des Worldbuilding.
Madina ist eine Oase und völlig abgeschnitten von der restlichen Welt. Geschützt vor den Lichtstürmen und furchtbaren Bestien durch ein magisches Artefakt. Regiert wird die Stadt von strengen Hohepriesterinnen und Lichtgeborenen. Wird man für die Stadt zu einer Belastung, hat man sein Recht verwirkt in seinem Schutz zu leben.
E.F. von Hainwald hat die Schauplätze sehr bildhaft und anschaulich beschrieben, aber es fehlen mir da noch einige Hintergrundinformationen.

Am Ende bleibe ich deshalb mit etlichen offenen Fragen zurück.
Doch die Geschichte beginnt erst und ich bin gespannt, was wir noch alles über diese Stadt, seine Entstehung und über Zeemira und Jal erfahren werden.
Um Antworten zu bekommen, werde ich wohl zügig den zweiten Teil lesen müssen.

Für den ersten Teil der Reihe gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Packender Krimi

Seelennarben von Gerlinde Friewald

Der erste Fall für Profiler und Frauenheld Nick Stein
Triggerwarnung: Dieses Buch beinhaltet sensible Themen, wie z.b. Gewalt an Frauen

Nick Stein ist nicht nur promovierter Psychologe und Profiler beim BKA, sondern auch ein charismatischer Mann, dem die Frauen nicht widerstehen können.
Allerdings kann auch Nick nicht nein sagen, wenn ihm eine schöne Frau begegnet.

Doch dann muss er wegen des Mordes an einer ehemaligen Schulkollegin zurück in seine Heimat Mödlingen. Normalerweise müsste Nick den Fall abgeben, weil er das Opfer kannte und die Ermittlungen ihn zu seiner alten Clique führen. Aber von privaten Gefühlen will er sich nicht bei den Untersuchungen behindern lassen.
Doch dann geschieht ein zweiter Mord. Als sich auch noch der Bürgermeister in den Fall einmischt, wird es für Nick immer schwieriger professionell mit der Situation umzugehen, denn hinter der Fassade der Kleinstadt lauert das nackte Grauen.

Bereits nach dem ersten Kapitel hatte die Autorin mich am Haken. Mit ihrem flüssigen und realistischen Schreibstil hat sie es geschafft, mir das Gefühl zu vermitteln die Szenen bildhaft vor Augen zu sehen.
Der Handlungsablauf ist sehr gut ausgearbeitet, der Plot beinhaltet einige erotische Situationen.
Viel Zeit zum Nachdenken ließ die Autorin mir nicht, denn ständig passiert etwas neues und die Spannung ließ kaum einen Moment lang nach. Durch unerwartete Wendungen und Täuschungsmanöver überraschte und schockierte Gerlinde Friewald mich immer wieder aufs neue.
Nick muss viel Ermittlerarbeit leisten um den oder die Täter am Ende zu enttarnen, aber er amüsiert sich leider auch täglich mit einer anderen Frau.
Die kleinen Puzzlestücke fügten sich nach und nach zu einem Bild zusammen, doch obwohl ich mir mindestens fünf mal sicher war, den oder die Mörder zu kennen, belehrte die Autorin mich immer wieder eines besseren.
Teilweise fand ich die Szenen schon sehr heftig und deshalb finde ich, dass eine Triggerwarnung auf jeden Fall sinnvoll ist.
Die Charaktere sind authentisch und lebendig gestaltet und fügen sich sehr gut in die Geschichte ein. Allerdings hat mich gestört, dass es bei Nick doch ziemlich oft darum ging, wie er eine neue Frau aufreißen kann. Ich hoffe, dass er sich in Zukunft auf eine bestimmte beschränkt.
Fazit
Der erste Fall von Nick Stein lässt auf viele andere Fälle, die es zu lösen gilt, hoffen. Der Autorin ist es gelungen, mich mit einem spannungsgeladenen und packenden Krimi zu überzeugen und zu fesseln.
Ein gelungenes Buch, das von mir eine Leseempfehlung bekommt und verdiente 4 von 5 Sternen ⭐⭐⭐⭐

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Eine Geschichte, die mich noch lange begleiten wird

Sturmmädchen von Lilly Bernstein

Es ist Frühsommer im Jahr 1933.
Die drei Freundinnen Ellie, Käthe und Margot wachsen gemeinsam in einem kleinen Ort in der Eifel auf. Doch als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Während Käthe sich immer mehr von der neuen Ideologie angezogen fühlt und der Frauenschaft beitritt, muss die Jüdin Margot um das Leben ihrer Familie fürchten, denn sie werden drangsaliert und schikaniert.

Ellie, die durch eine Gehbehinderung beeinträchtigt ist und in ihrem Dorf das „Hinkemädchen“ genannt wird, muss sich Spott und Bosheiten der Nazis gefallen lassen.
Doch Elli hat auch große Angst um ihre Freundin Margot und um ihr zu helfen, bringt sie sich selbst in Gefahr und verzichtet auf ihr eigenes Glück.

Nachdem mich von der Autorin bereits die beiden Bücher „Findelmädchen – Aufbruch ins Glück“ und „Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“ begeistert haben, war ich sehr gespannt auf das neue Werk von Lilly Bernstein.

Was soll ich sagen?
Auch diesmal ist es der Autorin wieder gelungen, mich von der ersten Seite an mit ihrer Geschichte zu fesseln. Sie versteht es, Emotionen und Gefühle im Worte zu fassen und an so manchen Stellen musste ich das Buch kurz zur Seite legen und mich sammeln.

Ich habe mich schon oft mir der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt, denn mein Großvater ist im Krieg gefallen und meine Großmutter hat meinen Vater und meinen Onkel alleine großziehen müssen.
Lilly Bernstein hat die Hintergründe großartig recherchiert und geschichtliche Informationen gekonnt und realitätsnah in die Handlung eingebunden.
Auch die atmosphärische Stimmung wunderbar eingefangen.
Die Schilderungen über das Judenhaus und die Flucht waren teilweise sehr schockierend und kaum auszuhalten.
Sie beschönigt nichts und so begleiten wir Elli, die nicht nur gemeinsam mit ihrer Mutter ums Überleben kämpft, sondern auch um das Leben von Margot und ihre Eltern bangt.

Elli ist eine sehr sympathische junge Frau, die viele Gefahren in Kauf nimmt, um ihrer Freundin zu helfen. Auch wenn sie zu Beginn ziemlich naiv ist, handelt sie selbstlos und verzichtet auf vieles, um es Margot und ihrer Familie etwas leichter zu machen.
Doch auch die Nebenfiguren bieten allerlei Facetten, wirken glaubwürdig und fügen sich perfekt in die Geschichte ein. Man spürt, dass die Autorin sie mit viel Herzblut gestaltet hat.

Fazit:
„Sturmmädchen: Freundinnen in dunkler Zeit“ ist eine Geschichte, die unter die Haut geht und für mich emotional sehr berührt hat.
Ich hatte während des Lesens oft einen dicken Kloß im Hals und sie wird mich bestimmt noch lange begleiten.

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Toller Jugendfantasy Roman

Magic Game von Tini Wider

Caro hat es nicht leicht, denn im Gegensatz zu ihrer Schwester Virginie, ist sie magisch unbegabt und es fehlt ihr an Selbstbewusstsein. Zudem ist sie heimlich in Leon, den Ex-Freund von Vinny verliebt.
Sie träumt davon, irgendwann ihr eigenes Spielecafé zu eröffnen, doch bis es so weit ist, muss sie sich damit begnügen, dass ihre Tante sie im Witches Brew Café Spieleabende durchführen lässt.

Doch dann findet ein magisches Spiel seinen Weg ins Cafe und nicht nur Caro, sondern auch Leon, ihre Freundin Kim und Max werden in das Spiel hineingezogen.
In einer Parallelwelt müssen sie sich auf die Suche nach ihrer Schwester Vinny machen, die vom Spiel entführt wurde.
Allerdings gibt es keine Spielanleitung und auch die Regeln ändert das Spiel willkürlich. Viele Gefahren warten auf die vier und sie müssen sich nicht nur mit der Lösung der Aufgaben befassen und mit ihren magischen Fähigkeiten auseinandersetzen, sondern sich auch ihren Ängsten stellen., denn verlieren sie das Spiel, müssen sie für immer dort bleiben.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, denn die Goldfolienprägung gibt dem Buch das gewisse Etwas. Auch die Innengestaltung mit dem Overlaypage, dass Caro und Leon zeigt, ist wunderschön.
Zu Beginn jedes Kapitels machen die Notizen von Antoine Lagrange und Alistair Lynch neugierig auf das was kommt.

Den Schreibstil von Tini Wider kenne ich bereits von ihren anderen Büchern. Er ist unbeschwert, schön locker und die Sprache passt perfekt. Deshalb fiel es mir auch nicht schwer, in die Handlung einzutauchen.

Wir verfolgen die Geschichte aus den Perspektiven der vier Protagonisten.
Sie spielen „Peur & Peril“, eine schwarz magisches Spiel, dass sich seine Spieler selbst aussucht und sie immer wieder an ihre Grenzen bringt.
Einmal angefangen, gibt es keine Möglichkeit mehr aus dem Spiel auszusteigen und es muss zu Ende gespielt werden. Es ändert nach Belieben die Regeln und nicht nur die vier Protagonisten wurden immer wieder überrascht.

Es warten viele Herausforderungen auf die Gruppe und sie müssen sich nicht nur mit der Eiskönigin auseinandersetzen, sondern sich auch in der Wüste und im Dschungel ihren tiefsten Ängsten stellen. Hinzu kommt, dass es Caro zunehmend schwerer fällt, ihre Gefühle für Leon zu verbergen.

Im Fokus der Geschichte steht Caro. Sie ist eine Hexe ohne Kräfte und obwohl sie versucht, nicht neidisch auf ihre Schwerster Vonny zu sein, setzt es ihr ungemein zu, dass diese, im Gegensatz zu ihr, die „perfekte Tochter“ ist.

Tini hat mit Caro, Leon, Kim und Max vier sehr unterschiedliche Charaktere gestaltet, die über ausreichend Tiefe verfügen und sich im Laufe der Handlung wunderbar ergänzen.
Besonders gut hat mir der kleine Nager Nibbles gefallen, der während des Spiels zu ihnen stößt. Schön fand ich auch, dass die kleine Liebesgeschichte sich langsam und glaubwürdig entwickelte.

Auch wenn die Grundidee, in einem Spiel gefangen zu sein, nicht neu ist, hat mir die Umsetzung sehr gefallen. Es hat Spaß gemacht, die vier auf ihrer abenteuerlichen, spannenden und manchmal etwas unheimlichen Reise zu begleiten.

Fazit
„Magic game“ ist ein toller Fantasy-Roman für Jugendliche ab 12/13 Jahren, der 5 Sterne bekommt und den ich gerne weiterempfehle

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Tolle DIY-Ideen die leicht umzusetzen sind

Das große Homedeko-Buch von Camin-Bösch, Vonny

Du suchst kreative Ideen für das ganze Jahr, um Deiner Wohnung oder Deinem Haus ein neues Gesicht zu geben? Du arbeitest gerne mit Naturmaterialien, wie Holz und möchtest ausgediente Gegenstände upcyceln?

Dann habe ich hier etwas für Dich! Die Deko-Expertin Vonny Camin-Bösch hat in ihrem Buch „Das große Homedeko – Buch“ 70 kreative Ideen gesammelt, mit denen Du Dein Zuhause immer wieder neu gestalten kannst.

Ich liebe es, mein Haus immer wieder neu zu dekorieren und hier finde ich tolle Ideen für jede Jahreszeit.
Zu Beginn gibt es eine Übersicht der Materialien und Werkzeuge, die man als Grundausstattung zuhause haben sollte. Ich finde es dabei toll, das gar nicht viel benötigt wird. Ein paar Pinsel in unterschiedlichen Größen, Bleistift, Lineal, Schere und verschiedene Lackstifte und Holzklötzchen sind schnell zu besorgen, oder oft auch schon vorhanden.
An Ende gibt es noch einige Vorlagen in Originalgröße.
In einfachen Beschreibungen zeigt Vonny uns genau, wie die einzelnen Techniken funktionieren. Es war wirklich kein Problem den Anleitungen zu folgen.
Es gibt sowohl „Easy-peasy-Deko“, die schnell gemacht ist, als auch anspruchsvolle Ideen, für die man etwas mehr Zeit benötigt.
Zu Beginn gibt es eine Liste mit den benötigten Materialien und dann eine Step-by-Step Anleitung mit vielen Tipps der Autorin.

Ich habe mir schon zahlreiche Inspirationen geholt und mich sofort in den wundervollen Türkranz verliebt. Den Kranz und so einiges andere, dass ich mir rausgesucht habe, werde ich in der nächsten Zeit auf jeden Fall nachmachen.
Toll finde ich auch die gedeckten Tische, den Wegweiser für den Garten und die tollen Windlichter, die ich für die Terrasse anfertigen werde. Aber es gibt auch tolle Ideen für den Herbst und den Winter. Ich habe also noch so einiges zu tun in diesem Jahr.
Ein tolles Buch für alle, die gerne ihre Dekoration selbst herstellen möchten.

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Eine überraschend starke Geschichte

Das Mädchen, das dem Meer gehört von Carolin Herrmann

Auch wenn die Geschichte im Vordergrund steht, hat mich dieses traumhaft schöne Cover mit dem Farbschnitt sofort begeistert.
Alexander Kopainski hat sich wieder einmal selbst übertroffen.
Die wunderschönen Farben spiegeln die Geschichte wirklich perfekt.

Doch kommen wir zum wichtigeren Teil, der Geschichte.

Kehlani, genannt Lani lebt als Wassergeist versteckt vor den Menschen im Meer. Regelmäßig gibt es Missionen, in denen Wassergeister an die Oberfläche geschickt werden, um heimlich zu forschen, die Menschen auszuspähen und kennenzulernen. Lani trainiert hart an der Akademie, denn sie möchte unbedingt zu denen gehören, die die Menschenwelt betreten dürfen.
Es darf jedoch niemand wissen, dass sie noch einen weiteren Grund hat, um an Land zu gehen.
Sie will ihre Mutter suchen, die eine der ersten war, die an einer solchen Mission teilgenommen hat und ist eines Tages verschwunden ist.
Um an Land nicht aufzufallen, besucht Lani in der Menschenwelt die Highschool. Dort lernt sie nicht nur Janette Parker und ihre Clique kennen, sondern auch Austin, dessen Vater seit Jahren wie besessen auf der Suche nach Wassergeistern ist.

Für mich ist es das erste Buch, dass ich von der Autorin gelesen habe. Carolin hat eine lebendige, flüssige und sehr anschauliche Schreibweise, wodurch die Geschichte sich leicht lesen lässt. Es fiel mir deshalb nicht schwer, der Handlung zu folgen.

Lani war mir sofort sympathisch. Sie ist sensibel, aber auch mutig und nimmt viel in Kauf, um ihre Mutter zu finden. Ihr Verhalten ist sehr authentisch und ließ mich so manches Mal schmunzeln. Natürlich kann man auf der Akademie unter Wasser nicht alles lernen und so ist es verständlich, dass sie beim Kochen fast das Haus in Brand steckt und noch nie Nudeln mit Tomatensoße gegessen hat. ????
Die Autorin hat den Zwiespalt, in dem Lani sich befindet, gut herausgearbeitet. Einerseits fühlt sie sich immer mehr zu Austin hingezogen, andererseits will sie alles tun, um ihre Heimat und ihr Volk zu retten.
Gut hat mir auch Austin gefallen. Er liebt seine Familie und ist besonders seiner kleinen, im Rollstuhl sitzenden Schwester gegenüber sehr Fürsorglich. Damit seine Eltern mehr Geld für sie zur Verfügung haben, setzt er alles daran, um ein Football Stipendium zu erhalten.
Erstaunt hat mich Janett. Ich habe eine ganz andere Entwicklung bei ihr erwartet, aber sie hat mich angenehm überrascht.
Die unterschiedlichen Charakteren haben Tiefe und sind lebendig und realistisch beschrieben.
Auch das Worldbildung hat mich überzeugt. Die Schauplätze sind detailliert und wirken gut ausgearbeitet. Ich hatte das Gefühl, dass die Unterwasserwelt vor meinen Augen zum Leben erweckt wurde.

Die Suche nach Lanis Mutter sorgt dafür, dass während der ganzen Zeit eine latente Spannung vorhanden ist. Wer allerdings Action sucht, ist hier an der falschen Adresse.

Sehr gefallen hat mir, dass die Geschichte zum Nachdenken anregt. Es werden aktuelle Themen wie LGBTQ und der Umweltschutz thematisiert

Fazit
Eine überraschend starke Geschichte, voller Gefühl und emotionaler Momente.
„Das Mädchen, das dem Meer gehört“ ist tiefsinnig, gut durchdacht und regt zum Nachdenken an.
Dafür gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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